Vor kurzem haben wir Schwanberg besucht. Schwanberg ist mehr ein Hügel als ein Ort und sehr überschaubar: eine Kirche nebst Kloster, ein obligatorischer Klosterladen und eine Gemeinde, die sich Communität Castellaner Ring nennt.

Der Spaziergang sollte durch einen erst 2009 wiederhergestellten Schlossgarten, an ein paar Sehenswürdigkeiten und insbesonderer nicht heimischen Baumarten vorbeiführen. Ein nicht mehr so oft anzutreffendes Gecko machte uns am Eingang des Parks neugierig auf das, was wir noch sehen würden.

Nach ein paar Metern, in denen wir eine Gruppe mit Parkführer überhohlt hatten, welcher natürlich mehr Fakten parat hatte, als ich sie heute präsentieren kann, liefen wir am Neptunbrunnen und am Hubertushirsch vorbei.

Unser Weg führte weiter durch wunderschöne Alleen und wollte selbst bei kontrastreichem herbstlichen Licht fotografiert werden.

Den Abschluss des Schlossparks bildet eine Kapelle.

Wir folgen dann dem nordöstlichen Weg zum Zypressensee, einem winzigen See, an dem eine Zypresse steht, wer hätte das gedacht. Vielleicht erkennt sie jemand in der Mitte des Bildes.

Viel mehr beeindruckend an diesem Ausflug war die Tatsache, dass der Wald ein sogenannter Friedwald, analog eines Friedhofs ist. Unverhofft trafen wir bei unserer Wanderung auf eine Urnen-Beisetzung mitten im Wald. Die Stimmung, die durch die abgespielte Blasmusik hervorgerufen wurde, ist nur schwer zu beschreiben.

Wir folgten weiter dem Plateuweg und trafen kurze Zeit später auf den Keltenwall. An diesem Ort wurden wohl schon Funde ausgegraben, welche bis zurück aus der Steinzeit stammen.

Viele Wege im Park sind gut für menschliches Fußwerk ausgebaut, einige verschlungen und dicht bewachsen, aber gerade deshalb nicht weniger schön. Fasziniert hat uns die Ruhe, die dieser Ort ausstrahlt, trotz der vielen anderen Besucher, die wir trafen.

Unterwegs begegneten uns (außer den in Wassernähe nervigen Stechmücken) ein paar wenige kleine Insekten und auch eine Maus, der es offenbar egal war, wenige Zentimeter von unseren Fußspitzen entfernt, irgendetwas zu verspeisen. Auch ein Käfer wollte auf unserem Weg fotografiert werden. Schade nur, dass ich nur eine „Landschaftslinse“ mit kurzer Brennweite dabei hatte.

Beim Zurücklaufen zum Auto sieht man ein paar Türme mit Antennen, welche von den Amerikanern erbaut und heute zivil genutzt werden, ein „Prinzessinnen-Bad“, dessen Namensgebung ohne Parkführer verborgen bleibt und ein zufällig gefundenes nicht natürliches Baumloch.

Vielleicht sollte man beim Spaziergang durch den Park beim nächste Mal an einer Führung teilnehmen. Bei Hängeweide, Mamutbaum und Zeder besteht Aufklärungsbedarf.

Vielleicht werden wir dann auch mit einer besseren Aussicht belohnt. Dieses Mal blieb vieles in Dunst verborgen.